Die Wahl des richtigen Lichttherapiegeräts ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Moderne Lampen bieten eine Vielzahl von Funktionen – von einstellbaren Lichtspektren bis hin zu tragbaren Designs für unterwegs. In diesem Abschnitt beleuchten wir die technischen Eigenschaften verschiedener Geräte, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre spezifischen Einsatzgebiete.
Inhaltsverzeichnis
Lichttherapie: Geräte und Technologie im Überblick
Vollspektrumlampen für Lichttherapie
Vollspektrumlampen sind darauf ausgelegt, das natürliche Sonnenlicht möglichst genau nachzuahmen. Sie decken ein breites Spektrum sichtbarer Wellenlängen ab, einschließlich eines geringen Anteils an UV-A-Strahlung (im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen, die oft einen „gelben Stich“ haben).
Eigenschaften und Vorteile:
Natürliche Farbwiedergabe: Durch das volle Spektrum werden Farben realistischer dargestellt, was besonders für Künstler:innen oder Menschen in dunklen Innenräumen vorteilhaft ist.

Anwendungsgebiete:
- Behandlung von Winterdepressionen (SAD).
- Stabilisierung des circadianen Rhythmus bei Schichtarbeit.
- Unterstützung der Vitamin-D-Synthese (bei Modellen mit UV-Anteil).
Studienlage: Eine Studie der Universität Bergen zeigte, dass Vollspektrumlampen im Vergleich zu Standardlampen die Stimmung um 20 % stärker verbesserten.
Nachteile:
UV-Strahlung: Einige Modelle emittieren geringe Mengen UV-A-Licht, das bei übermäßiger Nutzung die Haut belasten kann.
Energieverbrauch: Ältere Vollspektrumlampen mit Leuchtstoffröhren verbrauchen mehr Strom als moderne LEDs.
Empfehlungen:
- Achten Sie auf den Hinweis „UV-frei“, wenn Sie empfindliche Haut oder Augenerkrankungen haben.
- Kombinieren Sie die Lampe mit einem Dawn Simulator, um den Sonnenaufgang natürlich nachzuempfinden.
Dimmbare Lichttherapielampen
Dimmbare Geräte ermöglichen es, die Lichtintensität stufenlos anzupassen – ein großer Vorteil für Menschen mit sensiblen Augen oder individuellen Bedürfnissen.
Funktionsweise und Nutzen:
- Flexible Dosierung: Beginnen Sie mit 2.500 Lux und steigern Sie die Intensität schrittweise auf 10.000 Lux, um Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen zu vermeiden.
- Abendliche Nutzung: Durch Dimmung auf 300–500 Lux kann die Lampe als sanfte Beleuchtung genutzt werden, ohne den Schlafrhythmus zu stören.
- Kombination mit Alltagsaktivitäten: Lesen, Arbeiten oder Frühstücken bei gedimmtem Therapielicht.
Technische Umsetzung:
- Digitale Steuerung: Viele Hochwertgeräte bieten Touchscreen-Bedienung oder App-Anbindung (z. B. Philips HF3520).
- Automatische Helligkeitsanpassung: Einige Lampen regulieren die Intensität basierend auf der Umgebungshelligkeit.
Praxisbeispiel:
Eine Person mit Migräneanfälligkeit startet morgens mit 5.000 Lux für 10 Minuten und erhöht über zwei Wochen hinweg schrittweise auf 30 Minuten bei 10.000 Lux.
LED vs. Fluoreszenz bei Lichttherapiegeräten
Die beiden häufigsten Lichtquellen in der Therapie sind LED- und Fluoreszenzlampen. Wir vergleichen ihre Eigenschaften:
| Kriterium | LED-Lampen | Fluoreszenzlampen |
| Energieeffizienz | Sehr hoch (bis zu 80 % weniger Verbrauch) | Gering bis mittel |
| Lebensdauer | 50.000–100.000 Std. | 10.000–20.000 Std. |
| Warm-up-Zeit | Sofort volle Helligkeit | Bis zu 5 Minuten für maximale Leuchtkraft |
| Flickern | Flackerfrei | Kann bei alten Modellen auftreten |
| Umweltverträglich | Kein Quecksilber, recyclebar | Enthält Quecksilber, Sondermüll |
| Kosten | Höhere Anschaffung, geringe Folgekosten | Günstiger in der Anschaffung |
Anwendungsspezifische Empfehlungen:
– LED-Lampen:
- Ideal für längere Anwendungen (z. B. 1-Stunden-Sitzungen bei 2.500 Lux).
- Perfekt für blaues oder rotes Licht (z. B. Aknetherapie mit 415 nm).
– Fluoreszenzlampen:
- Noch immer in einigen Kliniken im Einsatz, da sie breitere Lichtflächen abdecken.
- Achtung: Nicht für UV-Therapien geeignet – hier sind spezielle Geräte nötig.
Trend: Der Markt entwickelt sich klar Richtung LED-Technologie, da sie präzisere Wellenlängen und geringere Betriebskosten bietet.
Tragbare Lichttherapielampen für unterwegs
Moderne Lichttherapie muss nicht an den Heimgebrauch gebunden sein. Tragbare Geräte ermöglichen die Behandlung im Büro, im Flugzeug oder sogar beim Spaziergang.
Arten tragbarer Lampen:
1. Kompaktleuchten mit USB-Anschluss:
- Größe einer Smartphone-Packung (z. B. Luminette 3).
- Versorgen Nutzer:innen über Powerbanks oder Laptops mit 3.000–5.000 Lux.
2. Lichttherapie-Brillen:
- Integrierte LEDs beleuchten das periphere Sichtfeld (z. B. Re-Timer).
- Ideal bei Jetlag: Nutzung schon während des Flugs zur Anpassung an die Zielzeit.
3. Faltbare Lichtpaneele:
- Ultradünne OLED-Paneele, die in der Tasche verstaut werden (z. B. Aura Daylight).
- Einsatz sogar im Freien möglich, um bei Bewölkung die Lichtdosis zu erhöhen.
Vorteile:
- Diskretheit: Keine störenden großen Lampen in öffentlichen Räumen.
- Flexible Anwendung: 10-minütige Sitzungen im Zug oder zwischen Meetings.
- Geringes Gewicht: Die meisten Geräte wiegen unter 300 Gramm.
Nachteile:
- Geringere Lux-Zahl: Viele tragbare Lampen erreichen nur 3.000–5.000 Lux – die Anwendungsdauer verlängert sich entsprechend.
- Akku-Laufzeit: Hochleistungs-LEDs entladen Smartphone-Akkus schnell.
Tipp für Reisende:
Kombinieren Sie eine tragbare Lampe mit einer Tageslicht-App (z. B. „Sun Surveyor“), um die lokale Sonnenintensität zu messen und die Therapie anzupassen.
Fazit: Die passende Technik für jeden Bedarf
Ob Vollspektrumlampe für zu Hause, dimmbare LED für sensible Nutzer:innen oder ultraleichte Geräte für Globetrotter – die Auswahl an Lichttherapie-Technologien ist heute größer denn je.
Entscheidend ist, das Gerät an die individuellen gesundheitlichen Ziele, den Lebensstil und mögliche Vorerkrankungen anzupassen. Mit der richtigen Technologie wird Lichttherapie nicht nur wirksam, sondern auch mühelos in den Alltag integrierbar.







